Berufsbild und Tätigkeiten
als Sprachkursleiter*in

Berufsbild Sprachkursleiter*in

Als Sprachkursleiter*in für Deutsch als Fremd-/Zweitsprache übernehmen Sie eine bedeutende Rolle in der Integration von Migrant*innen und anderen Deutschlernenden in der Schweiz. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Sprachkurse, die auf die Bedürfnisse und das Niveau der Lernenden abgestimmt sind, zu planen, durchzuführen und zu evaluieren. Dabei vermitteln Sie sprachliche Fähigkeiten und fördern das selbstständige Lernen. Darüber hinaus integrieren Sie kulturelle Aspekte, die den Kursteilnehmer*innen dabei helfen, sich in der Schweizer Gesellschaft zurechtzufinden.

Ein besonderes Highlight in diesem Beruf ist der kulturelle Austausch. Als Sprachkursleiter*in lernen Sie Menschen aus unterschiedlichsten Ländern und Kulturen kennen und erfahren aus erster Hand deren Geschichten und Hintergründe. Dies bereichert sowohl die Lernenden als auch Sie selbst und erweitert gleichzeitig Ihren Horizont.

Tätigkeit als Sprachkursleiter*in

Die Aufgaben als Sprachkursleiter*in sind vielseitig und abwechslungsreich. Der Alltag beginnt oft mit der Vorbereitung der Unterrichtsmaterialien, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Kursteilnehmer*innen abzustimmen sind. Es werden verschiedene didaktische Methoden kombiniert, um den Unterricht spannend und abwechslungsreich zu gestalten.

Während des Unterrichts steht die Förderung der Sprachkompetenzen im Vordergrund. Dies umfasst nicht nur das Training des Hörverstehens und der Interaktionsfähigkeiten, sondern auch traditionelle Bereiche wie das Erlernen von Grammatik und Wortschatz. Dabei ist es wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Kursteilnehmer*innen wohlfühlen, sich aktiv einbringen und Erfolgserlebnisse im Lernprozess haben. Gruppenarbeiten, Rollenspiele und Diskussionen – verbunden mit authentischen Alltagssituationen – sind dabei effektive Methoden, um das Gelernte praxisnah anzuwenden.

Ein wesentlicher Teil der Arbeit besteht darin, die individuellen Fortschritte und Herausforderungen zu erkennen und darauf einzugehen. Regelmässige Feedbackgespräche und gezielte Übungen helfen, Sprachbarrieren zu überwinden und das Selbstvertrauen der Teilnehmer*innen zu stärken.

Neben dem Unterricht ist auch die organisatorische Seite des Berufs wichtig. Diese umfasst die Planung und Koordination der Kurse, die Verwaltung von Anwesenheitslisten und teilweise die Durchführung von Tests zur Leistungsüberprüfung.

Die Vorteile der Tätigkeit als Sprachkursleiter*in

Der Beruf bietet nicht nur die Chance, Menschen auf ihrem Weg zur Integration zu begleiten, sondern auch die Möglichkeit, eigene sprachliche und andragogische Fähigkeiten kontinuierlich weiterzuentwickeln. In der Schweiz besteht zudem aktuell eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Sprachkursleiter*innen. Aus diesem Grund ist es derzeit auch relativ einfach, als Neu- oder Quereinsteiger*in in diesen Bereich einzusteigen.

Insgesamt ist der Beruf als Sprachkursleiter*in für Deutsch als Fremd-/Zweitsprache vielseitig und erfüllend, da Sie einen direkten Beitrag zur Förderung der Kommunikation und des gegenseitigen Verständnisses in einer multikulturellen Gesellschaft leisten. Die Tätigkeit bringt Ihnen unter anderem:

Sinnstiftende Arbeit

Sie Unterstützen Migrant*innen, die oft eine schwierige Zeit hinter sich haben, im Schweizer Alltag anzukommen und hier ihren eigenen Weg zu gehen.


Persönliches Wachstum

Sie nutzen die Möglichkeit, Ihre eigenen sprachlichen und andragogischen Fähigkeiten kontinuierlich weiterzuentwickeln.


Flexibilität

Sie gestalten Ihren Arbeitsalltag flexibel und abwechslungsreich.


Wertschätzung

Sie erleben die Freude und das wachsende Selbstbewusstsein der Lernenden, die dank Ihrer Unterstützung Fortschritte machen.


Weiterbildung

Sie profitieren von einem vielfältigen Aus- und Weiterbildungsangebot.

Schnupperstunde oder Praktikum besuchen

Interessieren Sie sich für den Beruf als Sprachkursleiter*in für Deutsch als Fremd-/Zweitsprache? Einige Institutionen bieten die Möglichkeit, eine Schnupperstunde oder ein Praktikum zu absolvieren. So können Sie die Atmosphäre in einem Kurs miterleben und erste praktische Erfahrungen sammeln.

Wenn Sie an einer Schnupperstunde oder einem Praktikum interessiert sind, melden Sie sich einfach direkt bei einem Sprachkursanbieter. Diese unterstützt Sie gerne dabei, die ersten Schritte in diesem interessanten Berufsfeld zu gehen.

Mehrere Frauen die an einem Tisch sind und Deutsch lernen.

Anstellungsbedingungen im Beruf

Sprachkursleiter*innen arbeiten oft auf Stundenbasis in einer Bildungseinrichtung, einer Sprachschule oder einem Integrationszentrum. Manche Institutionen ermöglichen eine Festanstellung im garantierten Teil- oder Vollzeitpensum. Je nach Angebot sind auch befristete Anstellungen möglich. Feiertage und Ferien sind gesetzlich geregelt.

Die Löhne werden in der Regel im Stundenansatz berechnet. Die Entlöhnung der Lektionen deckt normalerweise die ganzen Leistungen ab, die mit der didaktischen Tätigkeit verbunden sind. Die Vor- und Nachbearbeitung des Unterrichts ist also üblicherweise in der Vergütung einer Lektion inbegriffen. Ebenfalls werden alle Einrichtungen, Infrastrukturen und Kursbücher vom Kursanbieter bereitgestellt.

Den Kursleiter*innen steht ein breites Spektrum an berufsbezogenen internen und externen Weiterbildungen zur Verfügung. Viele Weiterbildungen sind kostenlos, einige Institutionen beteiligen sich an kostenpflichtigen Weiterbildungsangeboten.

Voraussetzungen für Sprachkursleiter*innen

Die idealen Voraussetzungen für eine langfristige Tätigkeit als Sprachkursleiter*in beinhalten:

  • Sehr gute Deutschkenntnisse (Matura oder Niveau C2)
  • Berufsausbildung oder Hochschulabschluss
  • SVEB-Zertifikat Ausbilderin/Ausbilder oder eine andere Qualifikation im Bereich der Erwachsenenbildung
  • Didaktische Ausbildung im Bereich Deutsch als Fremd-/Zweitsprache

Praktische Erfahrung im Unterricht und im Umgang mit internationalen Lerngruppen sowie das fide-Zertifikat Sprachkursleiter/in im Integrationsbereich sind von Vorteil.

Es müssen jedoch nicht zwingend alle Qualifikationen erfüllt sein. Viele Anbieter sind offen für andere Wege und Hintergründe. In der Regel können Sie auch ohne didaktische Ausbildung in die Tätigkeit als Sprachkursleiter*in einsteigen und sich dann berufsbegleitend weiterbilden. Die Institutionen begleiten und unterstützen Sie dabei, die nötigen Kompetenzen in der Praxis und parallel dazu über den Besuch von Weiterbildungen aufzubauen.

Der Beruf erfordert neben Fachwissen auch ein hohes Mass an Empathie, Geduld und interkultureller Sensibilität, um auf die unterschiedlichen Hintergründe und Erfahrungen der Lernenden eingehen und sie wertschätzend beim Lernen begleiten zu können. Doch gerade diese Herausforderungen machen die Tätigkeit interessant und erfüllend. Als Kursleiter*in tragen Sie aktiv dazu bei, Brücken zwischen Kulturen zu bauen und Menschen bei ihrer Integration zu unterstützen.

Beratungsangebot

Fragen Sie sich, ob Ihre (in der Schweiz oder im Ausland) bereits absolvierte Ausbildung bestimmte Inhalte der Ausbildungsmodule für Sprachkursleiter*innen abdeckt?

Dann füllen Sie das Kontaktformular aus und laden Sie Ihren Lebenslauf sowie allenfalls relevante Diplome und Zertifikate hoch. Sie werden anschliessend von der Geschäftsstelle fide kontaktiert.

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